Wütend um sich schlagen – apathisch in sich selbst versinken.
Vielleicht drückt Ihr Kind auf diese Weise aus, dass es mehr Nähe oder Distanz will, mit einer neuen Familiensituation nicht klarkommt, in der Schule unglücklich ist. Oft wird es missverstanden, als störend empfunden und ausgegrenzt. «Wir sollten keine Angst haben, wenn sich unser Kind in einer bestimmten Phase anders entwickelt als andere Kinder», sagt der Arzt und Buchautor Remo Largo. «Vertrauen wir darauf, dass seine Entwicklung den bestmöglichen Verlauf nehmen wird – durch die ihm gemässen Anlagen und mit unserer Fürsorge.»
Es gibt für jedes Kind die richtige kunsttherapeutische Methode.
Ausdrucksmalen macht Gefühle in Bildern sichtbar – das erleichtert.
Actionpainting gibt dem Chaos eine Struktur und hilft dem Kind, sich in sich selbst zurechtzufinden – das beruhigt.
Mit Gipsguss-Techniken entstehen Formen, die der eigenen Vorstellung entsprechen oder auch nicht. So lernen Kinder, Dinge zu akzeptieren, die sie gern anders hätten – das entspannt.
Das Spiel mit Farbe und FormIn in der Gruppe ermöglicht , sich klar auszudrücken und abzugrenzen– das stärkt im Umgang mit Anderen.
Eine lebhafte Phantasie, aber schlechte Noten in Mathematik und Sprache.
Weil Ihr Kind in Bildern denkt, nicht in Worten, fallen ihm Lesen, Schreiben und Rechnen schwer. Wieviel Saft in sein Glas passt, kann es nur schwer abschätzen und sein Taschengeld schlecht einteilen. Gross und klein, oben und unten, links und rechts, vorher und nachher geraten ihm gern durcheinander. Deshalb sollte Ihr Kind auf seine Art und in seinem Tempo lernen dürfen.
In der Kunsttherapie erlebt Ihr Kind seine Phantasie als Werkzeug und lernt, sie im Alltag anzuwenden.
Modellieren gibt Zahlen und Wörtern eine plastische Form, macht Texturen und Strukturenspürbar, Mengen und Masse fassbar – das gibt Vertrauen.
Formenzeichnen mit Bewegungen des Körpers stärkt die Fähigkeit, sich zu orientieren – das gibt Sicherheit.
Drucktechniken trainieren die Kommunikation beider Gehirnhälften und schärfen den Sinn für links und rechts, oben und unten– das gibt Zuversicht.
Klänge und Töne werden abstrakten Symbolen zugeordnet und helfen so, diese zu verstehen – das macht Spass.
Körper und Geist sind stets in Bewegung, selbst in der Ruhe hat die Unruhe Oberhand. Ihr Kind kann sich nicht konzentrieren.
Es schreit lieber, als dass es spricht. Damit eckt es an und deshalb spricht es oft gar nicht mehr. Es zieht sich zurück und findet doch nicht zu sich. Da hilft «Beziehung statt Erziehung». Wird Ihr Kind angenommen statt toleriert oder korrigiert, dann sieht es sich anders gespiegelt. Es kann sich selbst auf neue Art erleben und in sich den Kern finden, der ihm Halt gibt.
Die Kunsttherapie gibt dem kreativen Chaos Raum und öffnet den Weg in die innere Stille.
Actionpainting hält das Haltlose auf dem Papier fest und fördert die Bildung von inneren Strukturen – das beruhigt.
Meditatives Malen geschieht in der Stille und macht sie erlebbar – das tut gut.
Formenzeichnen fördert die Feinmotorik und hilft, sich zu orientieren – das gibt Selbstvertrauen.
Drucktechniken erfordern Konzentration: Aus der selbst hergestellten Form resultiert ein gedrucktes Bild – das macht Spass.
Stimme, Klang und Körper ermöglichen es, sich und seine Grenzen zu spüren – das vermittelt Geborgenheit.